Krafttraining mit Kids – Ab wann darf ich mein Kind mit ins Fitnessstudio nehmen?
Der Blogartikel bezieht sich auf den Online-Artikel vom 09.08.2023 in der Men`s Health mit dem Titel „Ab wann darf ich mein Kind mit ins Fitnessstudio nehmen? „
Liebe Happy Fit Premium Mitglieder und die, die es werden wollen,
heute möchten wir uns einem besonders spannenden Thema widmen, das nicht nur viele Eltern interessiert, sondern auch die Gesundheit und Entwicklung unserer Kleinsten betrifft: Krafttraining für Kinder. Ein oft diskutiertes Thema, das wir mit Hilfe von Experten beleuchten wollen.
Die Vorbildrolle der Eltern
„Wenn Mama oder Papa die Hanteln schwingt, wollen viele Kinder es ihnen gleichtun.“ Doch ab welchem Alter ist das sinnvoll? Diese Frage beschäftigt viele Eltern, und wir haben uns auf die Suche nach Antworten gemacht.
Um das Thema zu vertiefen, hat die Men`s Health mit Stephan Geisler gesprochen, Vizepräsident und Professor für Fitness und Gesundheit an der IST-Hochschule in Düsseldorf. Stephan Geisler, Buchautor von „Hypertrophietraining“, gibt Einblick in den aktuellen Forschungsstand und teilt seine Meinung über das optimale Alter für den ersten Besuch im Fitnessstudio.
Die positive Wirkung von gezieltem Krafttraining auf Kinder
Geisler betont die positiven Effekte von Krafttraining für den kindlichen Organismus. „Krafttraining als Belastungsform halte ich grundsätzlich für sehr sinnvoll, weil Muskeln und Knochen gestärkt werden. Wenn das Training passend zum jeweiligen biologischen Alter durchgeführt wird, legt man die beste motorische Grundlage für ein sportliches und gesundes Leben.“
Psychologische Vorteile von Krafttraining
Neben den physiologischen Auswirkungen hebt Geisler auch die psychologischen Vorteile von Krafttraining hervor. „Kinder profitieren nicht nur körperlich, sondern auch mental. Besser im Schulsportunterricht mithalten zu können, steigert das Selbstwertgefühl.“
Ab welchem Alter ist Krafttraining möglich?
Die Frage nach dem richtigen Alter für den Start ins Krafttraining beantwortet Geisler mit einer interessanten Perspektive: „Krafttraining beginnt eigentlich ab der Geburt, wenn Kinder ihren schwersten Körperteil, den Kopf, mit der Rücken- und Nackenmuskulatur bewegen.“ Dabei betont er, dass Krafttraining nicht nur im Fitnessstudio stattfindet, sondern auch auf dem Spielplatz oder beim Herumtoben im Alltag.
Die Rolle des Trainings im Jugendalter
Für ein strukturiertes Krafttraining mit Hanteln und Geräten empfiehlt Geisler das Jugendalter ab 12 Jahren. Hier sei das Körperbewusstsein ausgereifter, und Jugendliche könnten von einem programmierten Krafttraining profitieren, wenn es unter der Anleitung eines Trainers durchgeführt wird. Anmerkung: Wir ermöglichen das Krafttraining für Jugendliche ab einem Alter von 14 Jahren, da man hier mit gutem Gewissen sagen kann, dass die Biomechanik der Kraftgerätehersteller weltweit mit der Mindestkörpergröße korreliert, welche man haben sollte, damit ein sinnvolles Muskelkrafttraining erfolgen kann. Jetzt loslegen.
Die Bedeutung der Supervision beim Hanteltraining
„Immer unter der Voraussetzung einer Supervision“ ist Geislers Rat, wenn es um das Hanteltraining für Jugendliche geht. Er betont, dass eine Altersbegrenzung im Fitnessstudio sinnlos ist, solange das Training angemessen überwacht und angepasst wird.
Empfohlene Kraftübungen für Kinder
Im Hinblick auf geeignete Übungen für Kinder unterstreicht Geisler die Vielseitigkeit des Krafttrainings. Er argumentiert gegen den Mythos, dass Übungen mit dem eigenen Körpergewicht für Kinder besser geeignet seien als Hantel- und Geräteübungen. Vielmehr hänge die Wahl der Übung von den individuellen Voraussetzungen des Kindes ab.
Die Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit
Geisler warnt vor den Folgen von zu wenig Krafttraining bei Kindern, wie dem erhöhten Risiko für Muskelkraftmangel (Dynapenie) und damit verbundenen gesundheitlichen Problemen. Er betont, dass zu wenig Bewegung und muskuläre Aktivität mit verschiedenen Krankheiten, wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, assoziiert sind.
Die Integration von Krafttraining in den natürlichen Bewegungsdrang
Die Bedenken, dass gezieltes Krafttraining den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder unterbinden könnte, entkräftet Geisler. Er erklärt, dass geschicktes Training mit spielerischen Übungen eine positive Verbindung herstellen kann. Das Ziel sei es, Krafttraining nicht als isolierte Aktivität, sondern als vielseitigen Bestandteil der kindlichen Bewegung zu sehen.
Die Rolle der sozialen Medien
Abschließend gibt Geisler eine Einschätzung zur Rolle der sozialen Medien im Kontext von Fitness und Muskelaufbau für Kinder. Er betont den Fluch und Segen des Internets und appelliert an Eltern, sich von ausgebildeten Fachleuten beraten zu lassen.
Fazit: Krafttraining als Grundstein für eine gesunde Entwicklung
Stephan Geislers Meinung schafft Klarheit rund um die Mythen zum Thema Kinder und Kraftsport. Kinder, die sich durch Kraftsport betätigen, setzen sich keinen negativen Einflüssen aus, sondern legen den Grundstein für eine gesunde Entwicklung. Ob dies nun im Fitnessstudio oder auf dem Spielplatz stattfindet, bleibt eine individuelle Entscheidung von Eltern und Kindern.
Wir hoffen, dass dieser Beitrag euch hilfreiche Einblicke zum Thema Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen bietet und dazu beiträgt, eure Kinder auf dem Weg zu einer gesunden und aktiven Zukunft zu unterstützen.
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Dein Gastgeber
Sportwiss. (Univ.) Daniele Paar
Bild: https://www.self.com/story/should-you-bring-your-kids-to-the-gym